Springe zum Inhalt

Gene­ral­de­bat­te im Deut­schen Bundestag

Es ist die zwei­te Gene­ral­de­bat­te inner­halb einer Woche im Bun­des­tag. In der ver­gan­ge­nen Woche wur­de der ver­spä­te­te Haus­halt für das lau­fen­de Jahr ver­ab­schie­det, wäh­rend seit Diens­tag der Haus­halt für 2026 dis­ku­tiert wurde. 

Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz hat in der Gene­ral­de­bat­te zum Haus­halt die Not­wen­dig­keit für wirt­schaft­li­che Refor­men in Deutsch­land betont. Die Wirt­schaft müs­se wie­der wach­sen, damit alle ande­ren Vor­ha­ben der Bun­des­re­gie­rung, etwa im Bereich der Sozi­al­po­li­tik, mög­lich sei­en. Es brau­che einen gemein­sa­men Kon­sens über die “Unaus­weich­lich­keit von Veränderungen”.

Phil­ipp Rott­wilm griff in sei­nem Rede­bei­trag das Stich­wort Gerech­tig­keit auf, dass Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Lars Kling­beil (SPD) in den Vor­der­grund gestellt hat­te und ver­wies auf die Sor­gen der Men­schen im Land, dass die Wirt­schaft vor­an kommt und damit Arbeits­plät­ze gesi­chert wer­den. Über­haupt wür­de erwar­tet, dass „der Laden“ end­lich laufe.

Sei­ne Rede vor dem Deut­schen Bundestag:

Sehr geehr­ter Herr Prä­si­dent! Lie­be Kol­le­gin­nen und Kollegen!

Die Gene­ral­de­bat­te ist immer auch Anlass, auf die Pro­ble­me unse­res Lan­des zu schau­en. Und wenn man wie wir alle in die­sem Som­mer in unse­rem Land unter­wegs war, hat man vor allem drei Din­ge gehört.

Ers­tens. Die Men­schen wol­len, dass es in unse­rem Land gerecht zugeht.

Gerech­tig­keit bestimmt wie kein ande­res The­ma die Grund­stim­mung. Wir müs­sen uns ein­ge­ste­hen, dass wir immer noch zu viel Unge­rech­tig­keit in die­ser Gesell­schaft zulas­sen, und zwar im Klei­nen wie im Gro­ßen. Die Men­schen in unse­rem Land wis­sen genau: Wenn sie ihn brau­chen, ist der Sozi­al­staat für sie da. Sie wol­len, dass ihnen gehol­fen wird, wenn sie mal stol­pern im Leben, wenn sie mal krank wer­den, ihren Job ver­lie­ren oder in der Fami­lie jemand pfle­ge­be­dürf­tig wird. Und wir Sozi­al­de­mo­kra­ten wer­den immer dafür kämp­fen, dass das auch so bleibt.

Aber die Men­schen wol­len auch, dass es gerecht zugeht, dass Lars Kling­beil mit dem Zoll die Schwarz­ar­beit bekämpft, dass Bär­bel Bas hart gegen Sozi­al­leis­tungs­miss­brauch vor­geht und dass wir unse­ren Job­cen­tern wie­der mehr Mög­lich­kei­ten zum Han­deln geben, um Men­schen in Arbeit zu brin­gen. Und unse­re Koali­ti­on macht genau das.

Wir haben Tech­kon­zer­ne und Mil­li­ar­dä­re, die pro­zen­tu­al weni­ger Steu­ern zah­len als die Kran­ken­schwes­ter, der Haus­meis­ter oder die von Hen­drik Boll­mann genann­te San­dra auf ihr schma­les Gehalt. Wenn wir nicht wol­len, lie­be Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, dass die hart arbei­ten­de Mit­tel­schicht die­sem Staat den Rücken zukehrt, dann müs­sen wir auch das beenden.

Zwei­tens. Die Men­schen machen sich Sor­gen um die deut­sche Wirt­schaft und ihren Arbeitsplatz.

Die deut­sche Wirt­schaft schwä­chelt. Und wir sehen zum Bei­spiel in der Auto­mo­bil­in­dus­trie, im Bau­ge­wer­be und im Hand­werk, dass drin­gend Wachs­tums­im­pul­se benö­tigt wer­den. Die deut­schen Unter­neh­men und ihre Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter for­dern zu Recht, dass wir flä­chen­de­ckend Büro­kra­tie abbau­en und die Digi­ta­li­sie­rung auf­bau­en, dass wir Steu­ern, wie die Strom- und die Kör­per­schaft­steu­er, sen­ken und dass wir mas­siv in unse­re Infra­struk­tur, wie Stra­ßen, Mobil­funk und Glas­fa­ser, inves­tie­ren. Und unse­re Koali­ti­on macht genau das.

Mit dem Son­der­ver­mö­gen moder­ni­sie­ren wir unser Land, wir set­zen einen kraft­vol­len Impuls für unse­re Wirt­schaft, und wir inves­tie­ren gezielt in die Infra­struk­tur, die wir brau­chen, um auch mor­gen noch erfolg­reich wirt­schaf­ten zu kön­nen. So schaf­fen wir die Grund­la­ge für Wohl­stand, Wachs­tum und Zukunfts­fä­hig­keit im 21. Jahrhundert.

Und drit­tens. Die Men­schen wol­len im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes, dass der Laden läuft.

Sie wol­len, dass die Bahn wie­der pünkt­lich fährt, dass sie eine bezahl­ba­re Woh­nung fin­den und dass das Hal­len­bad und der Sport­platz wie­der geöff­net sind, damit ihre Kin­der schwim­men und spie­len kön­nen. Und unse­re Koali­ti­on macht genau das.

Wir inves­tie­ren über 126 Mil­li­ar­den in unser Land, zum Bei­spiel in unse­re Sport­stät­ten. Wir bau­en Büro­kra­tie ab, wie beim Bau­tur­bo, mit dem wir mehr Wohn­raum schaf­fen. Und wir sor­gen dafür, dass die Mit­tel auch schnell in die Umset­zung kom­men, wie bei den 100 Mil­li­ar­den, die wir Län­dern und Kom­mu­nen zur Ver­fü­gung stel­len. Das aktu­el­le Inves­ti­ti­ons­pro­gramm ist das größ­te, das unser Land je gese­hen hat, und das las­sen wir uns auch nicht klein­re­den, weder von rechts noch von links.

Der Haus­halt 2026 stellt sicher: mehr Gerech­tig­keit, mehr Wachs­tum – und ein Land, das läuft.“

Hier geht es zum Video­bei­trag… Gene­ral­de­bat­te zum Haus­halt 2025: Rede von Dr. Phil­ipp Rott­wilm › MdB Bild: Screen­shot von https://www.bundestag.de/mediathek/video?videoid=7636183